Macher geben nicht auf. Oder?

Die Milchmädchenrechnung


Wenn der Körper Warnsignale schickt

Die Frage ist - wie reagiert man adäquat, wenn sich jemand einem anvertraut und mitteilt, dass er seit Monaten Schlafstörungen, Magenschmerzen und Verdauungsprobleme hat? Dass das Projekt so herausfordernd ist, dass er schlagskaputt ist, wenn er abends nach Hause kommt. Dass er selbst feststellt, gereizt zu sein, keine Nerven mehr für Familienangelegenheiten oder Sport hat.

Wie geht man damit am besten um? Welchen Rat gibt man? Meist antworten wir "Oh, da musst Du aber aufpassen!"

Soweit so gut. Aber wie geht es weiter? Dem Betroffenen fehlt selbst oft die richtige Einschätzung. Wann ist denn wirklich der Punkt gekommen, an dem man nicht mehr kann. An dem man zum Arzt gehen sollte? Und wenn man dort war, und dieser attestiert, man habe ein zu hohes Stresslevel oder warnt gar vor möglichen Folgen, wie genau hört man hin? Die wenigsten nehmen sich diesen ersten Hinweis zu Herzen. Der Korridor, die Verantwortung der Firma gegenüber und vor allem die Gewohnheiten sind zu groß. Bis wann geht es noch und ab wann nicht mehr?  Und was muss passieren, damit man selbst die Reißleine zieht? Das Projekt und somit die Kollegen und die Firma im Stich lässt. Wo doch immer Verlass auf einen war.


Sie zu hören hilft

Wenn man noch zögert und mit einem 'Augen zu und durch' einfach weiter macht, kann es sein, dass einem die Entscheidung in letzter Sekunde abgenommen: und zwar vom eigenen Körper. Mit Anzeichen, die unverkennbar und nicht mehr zu ignorieren sind: undefinierbare Autoimmunkrankheiten, diffuse Hautveränderungen, Herzinfarkte, Schlaganfälle, Depressionen, Burnout. Fast allen gehen Schlafstörungen, Magen-, Kopfschmerzen und Verdauungsprobleme voraus. Nicht selten sind die Folgen nun langwierig, wenn nicht sogar irreversibel.

 

Doch ganz klar: jemand, der schon immer erfolgreich ist, verantwortungsbewusst und ein richtiger Macher-Typ, der knickt nicht ein, wenn es mal schwierig wird. Der zieht durch. Oder? 


Es dankt einem meist nur keiner. Weder die Chefs, noch die Firma. Weder die Kollegen, noch die Familie. Es ist schlichtweg sinnlos, sich bis zur Aufgabe der eigenen Gesundheit zu verausgaben. Einzig unser Anspruch, den wir wie ein altes Mantra vor uns her tragen, gut sein zu müssen, verlässlich zu bleiben und auch in schwierigen Zeiten nicht einzuknicken, steht jeglichem gesunden Denken im Weg.

Ich möchte appellieren: hören Sie hin. Nahezu nichts steht im Verhältnis, wenn es um den Erhalt der eigenen Vitalität und Leistungsfähigkeit geht. Alles andere ist eine Milchmädchenrechnung.



Annekatrin N.
September 1, 2019


Tags

Achtsamkeit, Burnout, Erfolg, Manager, Prävention


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