ROI von VUCA
Volatility - Uncertainty - Complexity - Ambiguity
becomes
Vision - Understanding - Clarity - Agility
Das haben wir uns selbst eingebrockt
Das Akronym VUCA beschreibt die schwierigen Rahmenbedingungen denen Unternehmensführungen heute ausgesetzt sind und steht für (Volatility, Uncertainty, Complexitiy, Ambiguity); zu deutsch: Unbeständigkeit, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit. VUCA entstand in den 90er-Jahren und definiert ursprünglich die Herausforderungen einer multilateralen Welt nach Ende des Kalten Krieges.
Doch heute hat sie längst Einzug in die Geschäftswelt gehalten und sitzt, gleich einer unliebsamen Tante, neben ihrer hocheloquenten Schwester ‚Digitalisierung‘ auf der Besuchercouch eines jeden Geschäftsführers mit dem Anspruch einer zuvorkommenden Behandlung.
In einer VUCA-geprägten Welt liegt es tatsächlich sehr nahe, dass der Bedarf nach Besinnung, Zentrierung, Bewusstsein, Resilienz und vor allem einem klaren Kopf immer größer wird. Und das ahnten bereits in den 90er-Jahren, amerikanische Gesellschaftsforscher und Marketingexperten. Und so lieferten sie umgehend eine Überlebensstrategie in der sich immer weiter verbreitenden VUCA-Welt: Diese lautete:
Vision (Vision), Understanding (Verstehen), Clarity (Klarheit) , Agility (Agilität). Das sollte also nun die Lösung sein. Der einprägsamkeithalber leitete sie sich von den gleichen Abkürzungen ab, wie ihr Ursprung.
Und so ist es eigentlich auch nicht verwunderlich, sondern vielmehr offensichtlich und logisch, dass immer mehr Konzerne und auch Mittelständler unterschiedliche Achtsamkeits-, Stress- und Burnoutpräventionsprogramme anbieten. Ob Daimler, Intel, Google, SAP, Robert Bosch, BASF oder BMW, sie alle haben Angebote für Mitarbeiter*innen, die zum Ziel haben, entweder Stress vorzubeugen, ihn zu bewältigen, Empathie zu fördern oder Resilienz zu stärken. Alles wichtige Leitplanken für Mitarbeiter und Führungskräfte um einen klaren Geist, Einfühlungsvermögen, situationsadäquates Handeln und das Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment zu trainieren und somit den Herausforderungen der alten VUCA-Welt souverän zu begegnen.
Früher las man nur in Psychologie- oder Yogazeitschriften von Achtsamkeit und Meditation. Mittlerweile haben aber selbst klassische Wirtschaftsmedien und überregionale Tageszeitungen das Thema für sich entdeckt und berichten über meditierende Manager. Dank VUCA konnte das Thema aus der Esoterik-Ecke und den lilafarbenen Meditationszimmern ausbüchsen und zieht nun triumphal ein in die Welt der Wirtschaftsunternehmen.
Im Wesentlichen geht es bei den meisten Programmen darum, selbst zu reflektieren, ob man seine eigene Souveränität in Stresssituationen bewahren kann und lernt Strategien und Methoden kennen, die dabei unterstützen. Auch scheint die Bezeichnung ‚Burnout‘ heutzutage schon fast inflationär und will besser verstanden werden. Im Wesentlichen gibt es drei Faktoren, deren Abwesenheit mit großer Wahrscheinlichkeit den Beginn eines Burnout begünstigen.
- erhöhte Arbeitsdichte
- wenig Einflußnahme
- geringe Wertschätzung
Daher ist es für Arbeitgeber unerlässlich hinzuschauen, wo sie, als Unternehmen, Mitarbeiter krank machen bzw. Strömungen in diese Richtung unbewusst begünstigen. Und dies nicht aus dem Grund, weil sich alle in Sozialunternehmer wandeln sollten, sonder schlichtweg aus finanziellen Aspekten. Die steigenden Kosten aufgrund hoher Fehltage, geringer Motivation, Überlastung der übrigen Kollegen, die den Workload übernehmen, geringe Loyalität und Kreativität, sind enorm. In Deutschland entsteht der Volkswirtschaft dadurch ein Schaden von 8,3 Milliarden EUR. (Quelle: Wirtschaftswoche)
“If you always do what you’ve always done, you’ll always get what you’ve always got.” Henry Ford
Für alle Fans des ‚Höher, Schneller, Weiter‘: wäre das nicht ein Versuch wert? Wir sprechen von einem Investment, was sich richtig bezahlt macht. SAP beziffert ihn sogar auf einen 200%igen ROI.
Falls Sie dennoch weiterhin auf der Suche nach mehr Beweisen in Form von wissenschaftlichen Studien zu dem Thema sein sollten. Dann googeln Sie doch einfach mal Prof. Dr. Tania Singer, ehem. Leiterin der Abteilung Kognitions- und Neurowissenschaften des Max-Planck-Institutes.